Ich habe heute ein Treffen für morgen abgesagt. Abgesagt aus wohl zwei Gründen:
1. Fühlte ich mich morgen zwischen geschoben.
2. Habe ich gestern Schmerzen beim atmen und einen doofen Husten bekommen und fühle mich angeschlagen.

Er hat sich die letzten Tage arg zurück gezogen und ich weiß den Grund nicht, wahrscheinlich kämpft er mit Dingen, die nicht primär mit mir zu tun haben. Ich bin allerdings wohl grad das auf was er als erstes verzichten kann.
Aussitzen werde ich das noch eine Weile und beobachten was passiert, noch habe ich Verständnis...
Sorgen werde ich verstärkt für mich: geh zum Sport, habe mir eine Konzertkarte besorgt und den Termin bei der Therapeutin habe ich am Mittwoch. Ich ermahne mich zur Gelassenheit, weil nix gesagt oder geschrieben wurde, was auf negatives hinweist. Erist seit Wochen malade und das darf auch den stärksten Krieger angreifen.

Ich merke, dass ich an mir nicht weiter komme. Was ich immer von mir geschoben habe, wird jetzt passieren - ich hole mir professionelle Hilfe.
Ich bin 49 Jahre alt, zwei Drittel meines Lebens sind um und das letzte Drittel hätte ich gern ohne innere Qualen und tiefsitzende Traurigkeit, welche ich erfolgreich mit Lachen und Scherzen übertünche. Der Sonnenschein verliert sonst seinen Glanz und habe ich einfach keine Lust zu verblassen weil etwas Macht über mich hat, was ich bekämpfen kann und werde. Mit dem ich mich am Ende aussöhnen muß und ein agreement finden will. Ein agreement mit mir!
Immer bin ich die, die alle und jeden versteht und benötige doch selber grad nix mehr als das. Aber wer kann verstehen, was in mir ist? Wer kann verstehen, was ich fühle und fast mich im Moment fast zerreißt? Wen darf ich in die Pflicht nehmen. Keiner, mit dem ich Rede kommt nur auf die Idee, dass mir etwas auf der Seele brennen könnte und ich habe das Gefühl zu ersticken an der Taubheit.
Der Weg mich hier aufzuschreiben ist eine Art Verzweiflungstat um weiter atmen zu können.

Es ist Sonntag es regnet und meine Seele regnet auch ein wenig - warum?
Ganz einfach - Angst wabert durch sie hin durch.
Vor fast 3 Wochen habe ich einen Mann getroffen, der es geschafft hat mich zu "berühren", der mir ermöglicht durch seine Art des Umgangs mit mir, mich zeigen zu können, wie ich mich sehr lange nicht mehr gezeigt habe. Ich kann weich und zärtlich sein und es tut mir gut!
Warum also "Angst" werdet Ihr fragen!
Angst wieder auf die Schnauze zu bekommen, Angst sich wieder in den Falschen Verliebt zu haben, Angst vor der eigenen Unsicherheit... Angst Angst Angst.
Warum ich das hier schreibe? Man könnte doch drüber reden, mit Freunden oder Familie... Ja, könnte ich! Würde mich jemand verstehen? Würde ich nicht wieder die üblichen Phrasen zu hören bekommen, wie "Mach keine Panik, alles ist gut!" oder "Laß es langsam angehen!" oder "Guck doch erstmal was kommt!" und so weiter und so fort. Ich weiß, dass ich mich nur selbst beruhigen kann und die ganzen "guten Ratschläge" mir nicht helfen, weil mein Verstand grad nicht Oberhand hat über meine Gefühle!
Ich will lernen! Will lernen, dass meine Angst keine Berechtigung hat. Lernen vertrauen zu dürfen ohne "Schläge" für Verständnis und Geduld zu erhalten. Lernen, dass ein Wort auch "morgen" noch Bestand hat. Wenn ich das nicht für mich umsetze, werde ich immer wieder "zerstören" um meine Muster zu bestätigen - Ich will das nicht mehr!
Darum werde ich diesen anonymen Weg gehen und meine Befürchtungen hier niederschreiben, damit sie genau hier bleiben und nicht auf meiner Schulter lasten!